Archiv der Kategorie: WBA

MIETER ALLER LÄNDER! – Aufruf zum Besetzen #19o

Folgenden Aufruf möchten wir an dieser Stelle dokumentieren:

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Am 19. Oktober 2013 finden in zahlreichen europäischen Ländern kreative Aktionen des zivilen Ungehorsams statt. Wir machen mit!

Kommt zusammen – nutzen wir den Tag, unsere Kämpfe gemeinsam auszuweiten!

Wir sind die Stadt!
Wir gestalten die Stadt!
Wir sind ziemlich viele!
Twitter: #19o

Widerständige Initiativen kämpfen in allen europäischen Ländern dagegen an, wie sich Privatisierung, neoliberale Politik und Finanzialisierung auf die Wohnungsmärkte auswirken. Auch wenn die Probleme verschiedene Formen annehmen, so liegt ihnen doch ein gleiches System zugrunde. Darauf wollen wir am 19. Oktober 2013 die Aufmerksamkeit lenken und zugleich mit unseren Aktionen diese menschenfeindliche Normalität angreifen.

Wir lassen uns nicht vereinzeln von neoliberalen Strukturen und kapitalistischen Ausbeutungsmaschinen. Gemeinsam als Mieter_innen und andere Betroffene der Wohnungskrise kämpfen wir für ein bedingungsloses Recht auf Wohnen – als Station auf dem Weg zur Aufhebung des kapitalistischen Gesellschaftsregimes. Wir wollen nicht länger nur reagieren, wir handeln offensiv:

Holen wir uns die Stadt zurück!

Deshalb planen wir und rufen auf zu Aktionen:

  • gegen die kapitalistische Verwertung unserer Städte
  • gegen die neoliberale Aufspaltung unserer Gesellschaft
  • gegen die Einpferchung in isolierende, dunkle Räume und Lager
  • gegen falsche Solidarität entlang nationaler Grenzen
  • für die Vergemeinschaftung von Wohnraum
  • für die Synthese unserer Kämpfe
  • für menschenwürdiges Wohnen für alle
  • für die Solidarität aller Betroffenen

 Leerstand besetzen! Wohnungen in Mieterhand! Spekulanten vertreiben!

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Pressemitteilung, 26.09.2013 // Erfolgreiche Aktion im Jobcenter Pankow!

Pressemitteilung, 26.09.2013

  • 25 Menschen bei erfolgreicher Aktion im Jobcenter Pankow
  • Forderungen: Mietschuldenübernahme! Zwangsräumungen stoppen! Aufhebung der pauschalen Sätze für die Miete! 4€/qm Kaltmiete als Mieterobergrenze! Wohnungen in gemeinnützige Hände! BASTA!
  • Erwerbslose und prekär Beschäftigte organisieren sich!

Heute morgen um 10 Uhr haben 25 Menschen im Jobcenter Pankow gezeigt, dass sie sich kraftvoll gegen die Zumutungen im Jobcenter-Alltag organisieren. Sie haben genug von der mangelnden Bereitschaft der Jobcenter, Mietschulden zu übernehmen, von 70.000 Umzugsaufforderungen, von zu knapp bemessenen Sätzen für die Miete und von der Mietexplosion insgesamt.

In einer zehnminütigen Performance sind zwei Gruppen durch die Stockwerke des Jobcenters Pankow gegangen und haben an den jeweiligen überfüllten Wartebereichen Halt gemacht. Zwei Tour-Guides haben die Wartenden in einer stoischen Endlosschleife über folgendes informiert:

Jeder 5. Erwachsene und jedes 3. Kind leben in Berlin von Hartz4. Etliche haben Miet- und Energieschulden. Deshalb Mietschuldenübernahme! Deshalb Zwangsumzüge stoppen! Deshalb Wohnungen in gemeinnützige Hände! Deshalb Mietobergrenze von 4€/qm! Deshalb BASTA!“

Die Tour-Guides haben sich von dieser Endlosschleife nicht abbringen lassen. Weder von Jobcenter-Mitarbeiter_innen noch vom mitunter Sicherheitsdienst. Die Gruppen haben 200 Flyer verteilt und die erdrückende Atmosphäre für eine kurze Zeit aufgehoben. Erwerbslose selbst haben die Atmosphäre bestimmt.

Hintergrund der Aktion ist die Mietexplosion in Berlin. In einer Stadt, in der Mittelschichtsfamilien schon keine Wohnungen finden, gucken prekär Beschäftigte und Erwerbslose komplett in die Röhre. Alle Parteien haben dieses Problem in einer gemeinsamen Kraftanstrengung in den letzten zwei Jahrzehnten verursacht. Von Linkspartei bis FDP finden alle die profit-orientierte Stadtpolitik gut. Wir nicht! Einige wenige verdienen sich an unverschämten Mieten eine goldene Nase. Der Großteil der Mieter_innen dieser Stadt zahlt auf der anderen Seite den Preis. Das kann nicht sein.

Wir rufen Menschen mit kleinem Geldbeutel dazu auf, sich gegen diese Zumutungen zu wehren, sich zu organisieren. Geht zu Mieter_innen-beratungen, zu Sozialberatungen, geht nicht alleine zum Jobcenter, verhindert die Modernisierung, macht Hausversammlungen, verhindert Zwangsräumungen und geht zur Demo am 28.09.2013!

BASTA!

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Video: Autonome Modenschau Hamburg-Pöseldorf vom 24.9.2013

Am 24.9. fand eine autonome Modenschau in Hamburg Pöseldorf statt. Wir wollen der dortige Bevölkerung und ansässigen Investor_innen die heißesten Trends der kommenden Auseinandersetzungen im Fall eines möglichen Angriffes auf die Rote Flora nahe bringen.

Die Modenschau ist zudem eine Mobilisierungsveranstaltung für einen autonomen Block auf der Demonstration gegen Mietenwahnsinn und kapitalistische Stadtentwicklung am 28.9. ab Millerntor. Achtet auf weitere Ankündigungen für das hippste Event des Jahres im Modemekka der Milchstraße, vor den Türen der Reichen und Schönen, wo Investorinnen einkaufen und den Abend ausklingen lassen.

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Strassenfilmaktion am Freitag den 27.9.13, um 20 Uhr, Kotti-Adalbertstrasse!

Strassenfilmaktion am Freitag den 27.9.13, um 20 Uhr, Kotti-Adeabertstrasse!

4 Kurz-Filme aus Berlin-Türkei-Spanien-Polen gegen die Verdrängung und Vertreibung.
Die Filme werden mit kurzen Ansprachen an die Wand mit einem Beamer ausgestrahlt.

Strassenfilmaktion gegen die Gentrifizierung International am27.913 Kotti

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Go-In bei mehreren Wohnungsbaugesellschaften in Berlin

Pressemitteilung 25.09.2013, Bündnis „Zwangsräumung verhindern“

Heute, am Mittwoch, den 25.09.2013, um 11 Uhr führen Aktivistinnen und Aktivisten bei 6 Wohnungsbaugesellschaften ein Go-In durch und fordern den Stop von Zwangsräumungen. In den letzten Monaten konnte das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ über 20 Zwangsräumungen im Vorfeld verhindern, viele weitere werden aber weiterhin still und leise durch die Wohnungsbaugesellschaften durchgeführt. Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ baut mit der heutigen Aktion Druck auf, um die skandalöse Zwangsräumungspraxis zu beenden.

150 Mieterinnen und Mieter in Kooperation mit Stadtteilinitiativen und politischen Bündnissen besuchen dabei die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften GESOBAU, GEWOBAG, HOWOGE, STADT UND LAND, WBM und die privatisierte, ehemals öffentliche Wohnungsbaugesellschaft GSW.

Die stark steigenden Mieten führen zu einer verschärften Verdrängung und Zuspitzung der sozialen Lage in Berlin. Es gibt für Menschen mit geringem Einkommen fast keine Wohnungen mehr, die Existenz von vielen Menschen ist unmittelbar bedroht. Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ wehrt sich gemeinsam mit Betroffenen gegen die gewalttätigste Form der Verdrängung – die Zwangsräumung. Nach der spektakulären Blockade der Zwangsräumung der Familie Gülbol im Februar mit über 1000 Anwohnerinnen und Anwohnern konnte das Bündnis durch Go-Ins, Kundgebungen und Verhandlungen über 20 Zwangsräumungen verhindern. Das Bündnis ist aber nicht nur in Einzelfällen tätig, sondern fordert das generelle Ende von Zwangsräumungen. Zwangsräumungen haben immer dramatische Auswirkungen auf die Betroffenen, im April diesen Jahres starb sogar eine zwangsgeräumte Frau wenige Tage nach der Räumung.

Der Senat glaubt mit dem Bau von wenigen Wohnungen und schwammigen Lippenbekenntnissen wie dem „Mietenbündnis“, die Mieterinnen und Mieter beruhigen zu können. Kapitalistischer Wohnungsmarkt und Profitdenken werden die Probleme der Mieterinnen und Mieter aber nicht lösen können. Aber auch die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften arbeiten wie private Unternehmen und erhöhen kräftig die Mieten.

Sarah Walter vom Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ dazu: „Wir haben viele einzelne Zwangsräumungen verhindert, aber wir wollen mehr erreichen für die Mieterinnen und Mieter in Berlin. Es sollten ihre Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt werden und nicht das Profitinteresse von Wohnungsunternehmen. Mit unserem Protest gegen Zwangsräumungen wollen wir erreichen, dass Wohnungen nicht mehr als Ware gehandelt werden. Um dieses Ziel zu erreichen und damit steigende Mieten wirklich stoppen zu können, müssen wir noch mehr Menschen werden, die sich gegen die Verhältnisse zur Wehr setzen.“

Auch in anderen Städten finden heute ähnliche Aktionen bei profitorientierten Wohnungsbaugesellschaften statt. Am kommenden Samstag, den 28.09., findet ein großer bundesweiter Aktionstag statt. Am Samstag wird es eine große Aktionsdemonstration geben, in der unterschiedliche Kämpfe in Berlin präsent sein werden. Die Demonstration startet um 14 Uhr am Lausitzer Platz. Das Bündnis „A100 stoppen“, der Berliner Energietisch, das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“, widerständige Geflüchtete, Kotti und Co und viele weitere stadtpolitische Initiativen werden an der Demonstration teilnehmen.

Eine Pressemitteilung zu den ersten Reaktionen der Wohnungsbaugesellschaften folgt in den nächsten Stunden. In dem Zusammenhang weisen wir auch nochmal auf die Pressekonferenz zur Demonstration am 28.09. hin, die morgen, am Donnerstag um 11 Uhr in der Regenbogenfabrik in Kreuzberg stattfindet.

Pressemitteilung No2. 14:45

Erfolgreiche Go-Ins bei Wohnungsbaugesellschaften in Berlin

Heute, am Mittwoch, den 25.09.2013, um 11 Uhr wurden sechs Wohnungsbaugesellschaften von Aktivistinnen und Aktivisten besucht und dabei der generelle Stop von Zwangsräumungen gefordert.

Die Überflüssigen haben die Howoge aufgesucht. Die Pressesprecherin hat dort versichert, bis zur Demonstration am 28. September sich zu zukünftigen Zwangsräumungen zu verhalten. Diese Antwort wird der Demonstration öffentlich mitgeteilt.

In der Gesobau fand unter dem Motto „Fitness für Zwangsräumungen – Fit für den Rausschmiss“ eine Performance statt. In der Geschäftszentrale wurde ein Fitnesskurs durchgeführt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten durch eine laute und entschlossene Aktion „begeistert“ werden.

Zwanzig Bewohner_innen besuchten musikalisch unterstützt durch eine Samba-Gruppe die WBM, um Wohnraum für zwangsgeräumte Menschen einzufordern und verlangten vom Geschäftsführer Lars Ernst den sofortigen Stop von Zwangsräumungen.

Ferner führten 20 Aktivist_innen in der „Stadt und Land“-Hauptgeschäftsstelle in Neukölln eine Zwangsräumung als Performance durch. Damit wurde die Brutalität alltäglicher Zwangsräumungen dargestellt. Dem anwesenden Kommunikationschef Adam Hadamczek wurde eine Erklärung über einen sofortigen Zwangsräumungsstopp bei Stadt und Land zur Unterschrift vorgelegt, die er verweigerte.

Ebenfalls wurde die ehemals städtische Wohnungsbaugesellschaft GSW von 15 Aktivist*innen besucht. Sie ließen 50 heliumgefüllte Luftballons steigen, an denen Schilder hingen, die „Stop Zwangsräumung“ und „Wohnraum ist keine Ware“ fordern. Auch der neue Käufer der GSW, die Deutsche Wohnen, muss damit rechnen in Zukunft von Mieter_innen besucht zu werden, welche sich gegen Zwangsräumungen und hohe Mieten wehren.

Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ wehrt sich gemeinsam mit Betroffenen gegen die gewalttätigste Form der Verdrängung – die Zwangsräumung. Nach der spektakulären Blockade der Zwangsräumung der Familie Gülbol im Februar mit über 1000 Anwohnerinnen und Anwohnern konnte das Bündnis durch Go-Ins, Kundgebungen und Verhandlungen über 20 Zwangsräumungen verhindern. Heute wurde ein Schritt weitergegangen und das generelle Ende von Zwangsräumungen durch die Wohnungsbaugesellschaften gefordert.

Sarah Walter vom Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ dazu: „Die Wohnungsbaugesellschaften könnten ganz einfach entscheiden ihre Mieterinnen und Mieter nicht mehr zwangszuräumen. Wir sind ihnen heute auf die Pelle gerückt und haben deutlich gemacht, dass wir nicht mehr nur in Einzelfällen Räumungen verhindern wollen. Zwangsräumungen sind für viele Menschen eine existenzielle Bedrohung, wir brauchen dringend eine politische Lösung.“

Mit den Aktionen wird auch für eine große Aktionsdemonstration mobilisiert, welche am kommenden Samstag im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages stattfindet. In dem Zusammenhang weisen wir auch nochmal auf die Pressekonferenz zur Demonstration am 28.09. hin, die morgen, am Donnerstag um 11 Uhr in der Regenbogenfabrik in Kreuzberg stattfindet.

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Bündnis Zwangsräumung Verhindern
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Demonstration: Keine Profite mit der Miete/Wem gehört Berlin? – 28.09.2013 – Presseseite

Pressekontakt

Pressemitteilungen zum bundesweiten Aktionstag

  • Pressemappe mit Initiativentexten zur Pressekonferenz am 26.09.2013 als .pdf

Links und UnterstützerInnen in Berlin

Pressespiegel

Pressemitteilungen der vergangenen Aktionswoche 22. – 29.Juni 2013

  • Pressemitteilung des Netzwerkes „Keine Profite mit der Miete – die Stadt gehört allen“ zum Ende des Aktionswoche vom 22. – 29. Juni 2013 > Link
  • Pressemitteilung, 22.06.2013 // Keine Profite mit der Miete: Bundesweite Aktionswoche gegen steigende Mieten und Verdrängung > Lin
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Mi 28.08, 18 Uhr, Köpi: Planungs-­ und Koordinierungsstreffen für Aktionsdemo am 28.9.

Mit der Aktionsdemo am 28. September wollen wir Lust machen, bei Gruppen und Projekten vorbei zu schauen, sich einzumischen und den eigenen Kiez zu unterstützen. Darum bitten wir Mieter_innen­ und Stadtteilinitiativen, politische Gruppen und Projekte auf der Demo mit ihren Themen sichtbar zu sein und sich, wenn möglich, in die Vorbereitung des thematisch nahe liegenden Aktionspunktes einzubringen: Kommt zum Planungs­- und Koordinierungsstreffen am Mi., 28.08, um 18 Uhr in der Köpi (Köpenicker Str. 137, Mitte).

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Sa 28.9.: Wem gehört Berlin? – Aufruf zur Aktionsdemo

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Wem gehört Berlin?
Aufruf zur Aktionsdemo am Samstag, 28. September 2013

In Berlin hat sich eine lebendige Stadtpolitik von unten entwickelt. An verschiedenen Ecken und Enden führen Initiativen, politische Gruppen, Unterstützer_Innenkreise und Einzelpersonen ihre Kämpfe gegen die Folgen einer profitorientierten unsozialen Politik; wie Privatisierung, Verdrängung und Diskriminierung.

Wir sehen diese unterschiedlichen Kämpfe jedoch als Antwort auf ein großes gemeinsames Problem: Die kapitalistische Verwertungslogik, vorangetrieben von Senat und Investoren. Die Ausmaße dieser rücksichtslosen Politik zeigen sich in verschiedener Intensität und unterschiedlichen Bereichen.

Menschen sind von rassistischer Hetze betroffen, Geflüchtete werden vom Staat diskriminiert. Steigende Mieten, Zwangsräumungen, Verdrängung aus den Innenstädten und Sozialkürzungen an allen Enden stehen auf dem Tagesprogramm. Viele von den übriggebliebenen Freiräumen sind von der Schließung bedroht. Dafür jedoch jagt ein unsinniges Großprojekt das andere und strapaziert die ach so leere Staatskasse.

Während die Preise für den Nahverkehr und die Energie steigen, ein Jugendtreff nach dem anderen wegen fehlender Mittel geschlossen wird, werden Millionen in die Fehlplanung eines Flughafens gesteckt oder das neue Stadtschloss mit 620 Millionen Euro subventioniert; ein wahres Schnäppchen, das keiner braucht. Letztes Jahr wurden über 6000 Zwangsräumungen angeordnet, 7260 Wohnungen zu Eigentumswohnungen umgewandelt, aber dafür kann nun auch in Neukölln luxuriös residiert werden. Die Fahrpreise für Bus und Bahn stiegen mal wieder an, doch immerhin kommt die A100. Für 500 Millionen ist sie quasi geschenkt!

Berlin wird verwertet und zwar gründlich. Ob Wohnen, Bildung, Mobilität, Energie, Wasser oder Freiräume, überall herrscht dasselbe Prinzip: Eine Stadt wird zum Unternehmen. An menschlichen (Grund-)Bedürfnissen wird maximal Geld verdient und da die Möglichkeiten nach und nach weniger werden, wird nun auch aus den letzten Winkeln geschröpft.  Der Preis für diese sogenannte Aufwertung ist hoch, und bezahlen tun ihn all diejenigen, die bei dem Spielchen der Umwandlung zur homogenen Stadt für Wohlverdiener nicht mitspielen können, dürfen oder wollen.

Doch wem gehört denn nun Berlin?

Diese Frage wird jeden Tag an vielen Orten und auf verschiedene Weise gestellt. Die Antwort vieler Menschen darauf lautet, sich aktiv gegen diese Zustände zur Wehr zu setzen. Ungeachtet von Herkunft, Staatsangehörigkeit, Einkommen oder Status sehen sie sich als Teil dieser Stadt und wollen es auch bleiben.

So gibt es überall Menschen, die sich gegen Diskriminierung und Abschiebung engagieren, die Zwangsräumungen verhindern oder ihren Freiraum mit verschiedenen Mitteln verteidigen. Arbeitssuchende sind ungehorsam gegenüber Jobcentern und Mieter_innen organisieren sich gegen Modernisierungsankündigungen. Kleingärtner_innen überlassen ihr Refugium nicht mehr den Planierraupen. Und Senior_innen kämpfen für ihre Begegnungsstätten. All diese Menschen sind Teil des Kampfes für eine Stadt, die sich nicht nach dem maximalen Profit richtet, sondern nach den Bedürfnissen ALLER die dort leben und leben wollen.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass sich in Ländern wie Spanien, Brasilien oder der Türkei aus genau diesen Bedürfnissen heraus machtvolle soziale Protestbewegungen entwickelt haben. Menschen werden massenhaft aktiv und setzen sich selbst unter großen persönlichen Risiken für gesellschaftliche Veränderungen ein.

Trotz der Unterschiedlichkeit der konkreten Problemlagen, sowie der Themen und Aktionsformen wollen wir unseren Protest im Kontext der sozialen Auseinandersetzungen verorten, die anderswo auf dem Planeten gegen kapitalistische Verwertung und für emanzipatorische Ziele geführt werden.
Dort hat die Wut über die bestehenden Missstände, die Notwendigkeit für Veränderung und die Entschlossenheit sich zu wehren unterschiedlichste Personen und Gruppen zusammengebracht und sie zu einer zielstrebigen und wehrhaften Masse werden lassen.

Die Bereitschaft zusammen zu agieren und als geschlossene Masse aufzutreten war sicherlich mitunter Grund für die Kraft dieser Proteste und hat auch darüber hinaus Kämpfende zusammengeführt. Der Staat setzt in seinem kapitalistischen Verwertungsspiel auf Konkurrenz und Vereinzelung, doch wir setzen unsere Solidarität und Vielfältigkeit entgegen.

Zusammen mit euch wollen wir ein neues Format des Protestes wagen, um die unterschiedlichen Kämpfe sichtbar zu machen und vereint zum Ausdruck zu bringen. Denn nur gemeinsam können wir unseren Widerstand stärken und der Kommerzialisierung Berlins wirksam und nachhaltig entgegentreten, um zu verteidigen, was uns bleibt und zurückzuholen was uns genommen wurde.

Gegen den Ausverkauf Berlins!  Für eine Stadtpolitik von unten!

Aktionsdemo am 28. September 2013
Samstag, 14 Uhr, Lausitzer Platz
im Rahmen des bundesweiten Aktionstag

http://www.keineprofitemitdermiete.org/
https://wirbleibenalle.org/

MaterialienAufrufPresse

Unterstützer_innen: 100% Tempelhof, *andere zustände ermöglichenAktionsbündnis A100 stoppen!, Avanti – Projekt undogmatische Linke, B59, BASTA* Erwerbsloseninitiative Berlin, Bündnis für eine solidarische Stadt, DonauFulda | Kiezinitiative in Berlin-Neukölln, Berliner Energietisch, Berliner S-Bahn-Tisch, Berliner Wassertisch Link1|Link2, Bündnis gegen Zwangsräumungen, Hände Weg vom Wedding!, FuldaWeichsel-Kiezini, GSW23, Kastanie 85, Kiezgruppe Mitte/Prenzlauer Berg, Kotti&Co, Kultwache RathausStern, KvU, Mietshäuser Syndikat Berlin-Brandenburg, Refugee Strike Oranienplatz, Spreepirat_innen, Stadtteilgruppe 44_, Studis gegen hohe Mieten, Überall ist Taksim – Überall ist Widerstand | Berlin, Wax34, Wem gehört Kreuzberg?, Wir bleiben alle!

Route: Lausitzer Str. – Reichenberger Str. – Glogauerstr. -Wiener Str. – Görlitzer Ufer – Görlitzer Str. – Falkensteinstr. – Wrangelstr. – Taborstr. – Schlesische Str. – Skalitzerstr. – Oberbaumbrücke – Warschauer Str. – Revalerstr. – Simon-Dach-Str. – Wühlischstr. – Gärtnerstr. – Boxhagener Platz

Gemeinsame Anreise:

  • Treffpunkt am Rosenthaler Platz um 13:30 und von dort aus gemeinsam und kostenlos mit der U-Bahn Richtung Lausitzer Platz. Bringt gerne Schilder, zum Beispiel mit Straßennamen, Transparente, krachmachende Dinge oder anderes mit.
  • Gemeinsam aus Neukölln zur Demo: Treffpunkt um 13:30 Uhr an der Brücke zwischen Pannier Str. und Glogauerstr.
  • Treffpunkt Kreuzberg / Kottbusser Tor los geht es 13:00 Uhr  am Gecekondu von der Admiralstr. 1
  • Treffpunkt für Moabiter und Moabiterinnen um 13:00 Uhr am U-Bahnhof Turmstraße
  • Treffpunkt Weißensee/Hohenschönhausen um 13:00 Uhr am S-Bhf. Greifswalder Straße
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Dienstag 06.08.2013: WBA-Vollversammlung

19.00 Uhr – „Wir Bleiben Alle!“-Vollversammlung – Gemeinsam gegen Sozialabbau, Verdrängung und den Ausverkauf der Stadt.
Vollversammlung für Initiativen und Betroffene. Im Irving-Zola-Haus in der Ohlauer Straße 12 (Ecke Reichenberger Straße), U Kottbusser Tor oder U Görlitzer Bahnhof

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Fr 12.7. – So 14.7.: WBA-Aktionstage (Scherer 8, Tommyhaus, Drugstore)

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Fr 12.7., 20.00 Uhr, Scherer8:
Reportage: „Häuser, Hass und Straßenkampf – Die Revolte der Westberliner Hausbesetzer“. Liedermacher_in: Geigerzähler, Grog, Anderersaits, Dampf in allen Gassen. Cocktails. Aftershow DJ (Punk von ner Platte). Soli geht an Projekte, die akut von Räumung bedroht sind.

Sa 13.7., ab 15.00 Uhr, Tommy-Weisbecker-Haus:
15.00 Uhr: Offenes Vernetzungs-Café, Redebeiträge, Infostände, Grillen, Cocktails.
18.00 Uhr Liedermacher: Anderersaits, Grog, FaulenzA, Dampf in allen Gassen.
21.00 Uhr Aftershow (Schicksaal): „Delusive Utopia“, „Sliced Fiction“, „Destroyline“.
Party (Linie1).
Die Spenden gehen an verschiedene von Räumung bedrohte Projekte.

Sa 13.7., 17.00 Uhr, Zionskirchplatz (U8 Rosenthaler Platz):
Kundgebung „Es ist Zeit zu handeln! Finger weg von der KvU!“

So 14.7., ab 12.00 Uhr, Drugstore:
12.00 Uhr: Katerfrühstück
14.00 Uhr: Reportagen, Diskussionsrunde über „Hausbesetzung“ und unplugged „Grog“, „Anderersaits“, „Dampf in allen Gassen“.

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