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Vor 25 Jahren: 26. Mai 1988 – Besetzung des Kubat-Dreiecks

Am 26. Mai 1988 wurde im Anschluß an die Demonstration zum Jahrestag des Volkszählungsboykott das Lenné-Dreieck am Potsdamer Platz von ca. einem Dutzend AktivistInnen besetzt. Das Lenné-Dreieck war ein auf Westberliner Seite gelegenes Brachgelände, welches bis zum 1. Juli, dem Datum eines Gebietstauschs, zu Ostberlin gehörte. Es wurde von den BesetzerInnen in Norbert Kubat Dreieck umbenannt. Norbert Kubat war am Morgen des 2. Mai 1987 festgenommen worden. Ihm wurde Landfriedensbruch im Rahmen der Unruhen am Ersten Mai 1987 vorgeworfen. Am 26. Mai nahm sich Norbert Kubat in der Untersuchungshaft das Leben. Eine Haftverschonung war abgelehnt worden. Vom 26. Mai bis 1. Juli dem Tag lebten ca 200 unterschiedliche Menschen in Zelten und Hütten auf dem Gelände. Es kam zu mehreren militanten Auseinandersetzungen mit der Berliner Polizei, die das Gelände nach den ersten Tagen eingezäunt hatten. Im Kontext der Räumung am Tag der Gebietsübergabe am 1.Juli 1988 flüchteten 182 Personen über die Mauer in den Osten. Sie konnten von der Mauerkrone auf von den DDR Grenztruppen bereitgestellten LKWs steigen und wurden in eine Betriebskantine in Ost-Berlin gebracht, wo ihnen ein Frühstück serviert wurde. Anschließend verließen sie in kleineren Gruppen die DDR über reguläre Grenzübergänge.

Aus Anlaß des 25. Jahrestags wird am Samstag den 25.5.um 18 Uhr in der Schankwirtschaft Laidak am Boddinplatz in Neukölln der Dokumentarfilm „Kubat-Dreieck“ über die Besetzung und Räumung gezeigt.

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