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Quo Vadis Kreuzberg: „Festsaal Kreuzberg“ weiteres Opfer von Aufwertung und Verdrängung?

Quelle: http://www.festsaal-kreuzberg.de/

Der Brand des Festsaals Kreuzberg ist mittlerweile über ein Jahr her. Auf dem Grundstück und an dem Gebäude hat sich bisher aber noch nicht viel getan. Obwohl die Versicherung des Eigentümers für eine Sanierung des Gebäudes (hauptsächlich des Daches) aufkommt, hat er sie bisher nicht veranlasst. Die Gründe dafür sind vermutlich in seinen Bauabsichten zu suchen. Nachdem die Betreiber des Festsaals Kreuzberg zunächst eine mündliche Zusage erhalten haben, dass sie ihren Betrieb dort fortführen können, wurden sie im Verlauf der Verhandlungen über einen neuen Mietvertrag damit konfrontiert, dass der Eigentümer den Bau eines 5-stöckigen Bürogebäudes auf dem Grundstück plant. „Selbst aufwendige und detaillierte Kompromissvorschläge von unseren Architekten, ermöglicht durch die Einnahmen aus dem Crowdfundig, konnten den Eigentümer nicht umstimmen.“ Sagt Björn von Swieykowski, einer der 4 Betreiber. Die Zeichen von Seite des Eigentümers stehen also auf Abriss und Neubau.

Der damit einhergehende Verlust für die Kreuzberger Musik und Kulturlandschaft würde schwer wiegen. Bekanntermaßen wird es in Berlin immer schwerer, geeignete Räume für Veranstaltungsorte jenseits des Mainstreams in der Innenstadt zu finden. Daher prüfen die Betreiber des Festsaals Kreuzberg rechtliche Schritte inwiefern eine Sanierung erzwungen werden kann. Schließlich besteht ja noch ein langjähriges Mietverhältnis.

Darüber hinaus fordern die Betreiber den Bezirk und die Senatsverwaltung auf, sie gegebenenfalls bei der Suche nach einem neuen Standort aktiv zu unterstützen. Solange kein eigener Veranstaltungsort zur Verfügung steht und die Betreiber des Festsaals sich mit Verträgen, Bauvorschriften und Anwälten rumschlagen müssen, bleibt ihnen nichts anderes übrig als im Exil zu gehen.

Dies geschieht z.B. am Fr, den 24.10. und am Sa, den 25.10.. An diesen beiden Tagen findet ein Festsaal Kreuzberg Wochenende im Astra Kulturhaus (Revaler Str. 99) statt:

Am Freitag spielen: Die Goldenen Zitronen, Andreas Dorau , Gustav , Erobique , Shir Khan, DJ Supermarkt und Jack Tennis:
https://www.facebook.com/events/1504654233110516

Am Samstag findet die Kiezboxgala International statt. Es boxt Hertha BSC vs Trabzon und es treten Earl Zinger und Don Rogall, Les Femmes Brachiales und DJ Han Shock auf:
https://www.facebook.com/events/381214385362086/

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Do 9.10., 18.30 Uhr: Premiere der Doku “Verdrängung hat viele Gesichter”

plakat_filmBerlin. Ein kleiner Kiez zwischen Ost und West. Verwilderte Brachen am ehemaligen Mauerstreifen. Motorsägen und Baukräne. Neubauten, Eigentumswohnungen und steigende Mieten. Versteckte Armut, AltmieterInnen, zugezogene Mittelschicht, Architekten, Baugruppen. Auf engstem Raum wird ein Kampf ausgetragen. Von Gesicht zu Gesicht. Direkt. Ohne Blatt vor dem Mund. Ängste artikulieren sich. Auf allen Seiten. Wut verschafft sich Ausdruck. Ein Kampf um Millimeter. Um den Kiez. Um Würde. Und um das eigene Leben.

 
PREMIERE: 9.10.2014 – 18.30 Uhr – Moviemento Kino in Berlin
Im Beisein der Filmemacher*innen und einiger Protagonist*innen

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[TV-Doku] Wem gehört die Stadt?

Teil 1

Teil 2

Ein Mietshaus in Neukölln soll saniert, in Eigentumswohnungen umgewandelt und teuer verkauft werden. Plötzlich entdecken Mieter, dass ihre Wohnung – schick aufgemacht – auf Immobilienportalen zum Verkauf angeboten wird. Ihnen selbst steht eine saftige Mieterhöhung ins Haus. Wie kann das sein?

Der Film von Kristian Kähler und Andreas Wilcke gibt einen tiefen Einblick in das Geschehen am aufgewühlten Berliner Immobilienmarkt. Anderthalb Stunden lang werden die Protagonisten von den Filmemachern Kristian Kähler und Andreas Wilcke in kleinen Porträts vorgestellt.

Hier gibt es ein Interview mit einem der beiden Produzenten der Doku.

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Mietenwahnsinn stoppen! Vortrag von Andrej Holm in Freiburg

Warum steigen die Mieten, wer verdient daran und was können wir dagegen tun? In seinem Vortrag am 20. März 2014 in Freiburg setzte sich der Berliner Stadtsoziologe Andrej Holm auf Einladung des Bauvereins “Wem gehört die Stadt” , einer Initiative aus dem Mietshäuser Syndikat, anhand vieler Beispiele mit den aktuellen Trends in den Techniken von Vermieter_innen zur Verdrängung von Mieter_innen auseinander und skizzierte das Konzept des Wohnens als soziale Infrastruktur.

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Vortragsmitschnitt via Sendereihe „O-Ton Playback“ von Radio Dreyeckland.

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Andrej Holm im Gespräch (Teil 3): Recht auf Stadt

Video von Leftvision
Lizenz: CC BY-NC-ND

Im dritten und letzten Teil des Sommerinterviews (Teil 1 | Teil 2) spricht Andrej Holm über die neuen Stadtbündnisse: Was brauchen die „Recht auf Stadt“ Bewegungen um erfolgreich zu sein?

Gentrification, oder eingedeutscht Gentrifizierung, ist seit einigen Jahren in aller Munde. Doch was beudetet dieser Begriff eigentlich? Was sind die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte, die mit diesem Begriff verbunden sind? Wie hat sich der Lebensraum Stadt in den letzten Jahrzehnten verändert? Was sind Strategien um der zunehmenden Verdrängung schwächerer Einkommensgruppen aus den Stadtzentren etwas entgegenzusetzen?

Wir haben zu diesen Themen den Stadtsoziologen Andrej Holm befragt. Er forscht an der Humboldt Universität Berlin über Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. In unserer dreiteiligen Reihe spricht er über Gentrifizierung, Stadt und Kapital und die Recht-auf-Stadt-Bewegungen.

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Andrej Holm im Gespräch (Teil 2): Stadt und Kapital

Video von Leftvision
Lizenz: CC BY-NC-ND

Der zweite Teil des Sommerinterviews (Teil 1 gibt es hier) widmet sich dem Themenkomplex Stadt und Kapital.

Gentrification, oder eingedeutscht Gentrifizierung, ist seit einigen Jahren in aller Munde. Doch was beudetet dieser Begriff eigentlich? Was sind die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte, die mit diesem Begriff verbunden sind? Wie hat sich der Lebensraum Stadt in den letzten Jahrzehnten verändert? Was sind Strategien um der zunehmenden Verdrängung schwächerer Einkommensgruppen aus den Stadtzentren etwas entgegenzusetzen?

Wir haben zu diesen Themen den Stadtsoziologen Andrej Holm befragt. Er forscht an der Humboldt Universität Berlin über Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. In unserer dreiteiligen Reihe spricht er über Gentrifizierung, Stadt und Kapital und die Recht-auf-Stadt-Bewegungen.

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Andrej Holm im Gespräch (Teil 1): Was ist Gentrification?

Video von Leftvision
Lizenz: CC BY-NC-ND

Gentrification, oder eingedeutscht Gentrifizierung, ist seit einigen Jahren in aller Munde. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Was sind die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte, die mit diesem Begriff verbunden sind? Wie hat sich der Lebensraum Stadt in den letzten Jahrzehnten verändert? Was sind Strategien um der zunehmenden Verdrängung schwächerer Einkommensgruppen aus den Stadtzentren etwas entgegenzusetzen?

Wir haben zu diesen Themen den Stadtsoziologen Andrej Holm befragt. Er forscht an der Humboldt Universität Berlin über Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. In unserer dreiteiligen Reihe spricht er über Gentrifizierung, Stadt und Kapital und die Recht-auf-Stadt-Bewegungen.

Der erste Teil widmet sich der Frage „Was ist Gentrification?“.

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Mo 18.3.2013: Internationaler Aktionstag gegen Zwangsräumungen und Verdrängung

Solidarität mit der Plattform der Hypothekenbetroffenen (PAH) in Spanien
Montag 18. März, 16 Uhr
Aktion vor der spanischen Botschaft
Lichtensteinallee 1, Berlin-Tiergarten

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Überall in der Welt wehren sich Menschen gegen Zwangsräumungen und Verdrängung. In Spanien ist die Situation besonders dramatisch – aber auch der Widerstand erfolgreich: Seit Beginn der Krise 2007 verlieren immer mehr Menschen ihr Einkommen und ihre Wohnung.

In den letzten 5 Jahren wurden dort mehr als 350.000 Familien zwangsgeräumt. Es gab zahlreiche Selbstmorde als direkte Folge. Neben massivem Widerstand gegen Kürzungen beim Lohn, im Gesundheits-? und Bildungswesen verteidigen die Menschen auch ihr Recht auf Wohnraum. Seit 4 Jahren organisieren Nachbar_innen landesweit ihren Widerstand in den Plattformen der Hypothekenbetroffenen (PAH). Nachbar_innen verhindern Zwangsräumungen, besetzen Häuser, die angeblich Banken gehören, um Wohnraum zu schaffen, üben mit direkten Aktionen und Massenmobilisierungen großen Druck auf Banken und Regierung aus. Die PAH ruft Bewegungen in ganz Europa auf, am 18. März international Druck aufzubauen, um ihre „Gesetzesinitiative von unten“ durchzusetzen, die das spanische Hypothekengesetz ändert und Zwangsräumungen beendet und somit das Leben von Millionen Menschen verändern würde. Gleichzeitig ist der internationale Aktionstag ein Auftakt, unsere Kämpfe in den verschiedenen Ländern ganz konkret zu vernetzen! Auch in Berlin wehren sich immer mehr Menschen gegen steigende Mieten und Zwangsräumungen.

Stadtteilinitativen, Kotti&Co, das Bündnis „Zwangsräumungen verhindern“ und viele andere Initiativen drücken den massenhaften Unmut in der Stadt in vielfältiger Form aus. Unser Kampf ist aber nicht auf den Kiez, die Stadt, das Land beschränkt. Es geht um den Kampf gegen die Wohnung als Ware, gegen den Profit und für unsere Bedürfnisse! Deshalb werden wir am 18. März unsere Solidarität mit der PAH in Spanien zeigen, sowie mit allen Menschen, die ihre Wohnungen oder Häuser aufgrund kapitalistischer Interessen verlieren.

Für ein Eu­ro­pa der Be­we­gun­gen!
Wohn­raum ist keine Ware!
Wir blei­ben alle!

Kommt am Montag, den 18. März um 16 Uhr zur Solidaritäts-Aktion vor der spanischen Botschaft, Lichtensteinallee 1 im Tiergarten, nahe Café am Neuen See.

Flyer als PDF
Aufruf auf spanisch als PDF
Spanische Mobi-Seite auf Facebook

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