#Eisfabrik – Presse 09.01.2014

„Besuch von Nachbarn“, Verdi-Sprecher Jan Jurczyk

„Die Bulgaren dürfen eine symbolische Nacht im Foyer der Verdi-Bundeszentrale verbringen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen Eisfabrik befindet.“ rbb-online.de

Vom Bezirk fühlt man sich allein gelassen. „Der Bürgermeister hat uns ignoriert, uns nur die Liste der Notunterkünfte gegeben und rausgeschickt“, sagt Vesilin Acnov einer der Bulgaren. Berliner Zeitung

„»Am nötigsten brauchen wir eine feste Wohnung, denn ohne Wohnung keine Arbeit«, sagt Birol, einer der Bewohner. … Am Donnerstagmorgen hatte ein ehemaliger Bewohner mehrere Obdachlosennotunterkünfte angerufen, wie es der Bezirk geraten hatte, jedoch ohne Ergebnis. »Es gab einen freien Platz«, erzählt er.“ Neues Deutschland

Indem man jetzt die Bulgaren aufnimmt, will Verdi ein Signal an die Politiker von Senat und Bezirk senden. „Sie können sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen und der Zivilgesellschaft das Problem vor die Tür stellen“, sagt Verdi-Sprecher Jan Jurczyk.“ Berliner Zeitung

„Das Übernachtungsangebot soll auch ein »Zeichen an all diejenigen sein, die sich hinter Gesetzen und Vorschriften einrichten«, heißt es von ver.di weiter.“ Neues Deutschland

„Berliner Verdi-Vize-Chef Tremper kritisierte die Tatenlosigkeit der Politik. „Es ärgert mich, dass die Politiker sich für unzuständig erklären und die Probleme auf andere abschieben“, sagte der Gewerkschafter.“ n24

„Bei einer spontan einberufenen Pressekonferenz sagte der Berliner Ver.di-Vize-Chef Roland Tremper zu, die Gewerkschaft werde auf Wunsch der Bulgaren einen Runden Tisch organisieren und moderieren.“ Berliner Morgenpost

„Für den Runden Tisch werde Verdi vor allem den Bezirk Mitte, aber auch den Senat und die Kirchen ansprechen.“ n24

„Am Freitagabend stehen die Menschen, die zehn Tage lang auf Bezirkskosten in Hostels übernachtet hatten, vor dem gleichen Problem: Wo sollen wir übernachten?“ Tagesspiegel

„Der Bezirk oder der Senat sollten den Bulgaren eins der vielen leerstehenden Häuser zur Verfügung stellen, die der Liegenschaftsfonds verwalte.“ Berliner Morgenpost

„Was am Freitagmorgen nach dem Frühstück mit den Menschen passiert, ist unklar. »Es gibt im Bezirk Mitte genug leer stehenden Wohnraum, der für eine menschenwürdige Unterbringung genutzt werden könnte. Die Verantwortungslosigkeit in sozialen Fragen hat in Berlin System«, sagt Oliver Höfinghoff, Vorsitzender der Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus.“ Neues Deutschland

Richtigstellung

Sabine Rennefanz schreibt in der Berliner Zeitung vom 09.01.2013:

„Das Bezirksamt Mitte hatte den Bulgaren aus der Eisfabrik Gutscheine zur Übernachtung in Obdachlosenheimen gegeben, das ist mehr, als in vielen Städten auf der Welt für Einwanderer getan wird.“

Richtig ist:

Das Bezirksamt Mitte hat „individuelle“ Anschreiben überreicht, deren Individualität aus dem Namen der jeweiligen Betroffenen bestand, der Rest sind Listen von Notunterkünften, Obdachloseneinrichtungen und Behördenadressen und bei einigen Umschlägen die Visitenkarte vom Stadtrat für Soziales (siehe taz). Richtig ist außerdem: Es gibt in Berlin keine „Gutscheine“ für Obdachloseneinrichtungen, es herrscht das Prinzip: jeden Abend anstellen und Erster sein oder bei einigen zum Teil schon Wochen vorher anmelden oder garkein Platz weil überfüllt. Richtig ist weiterhin: In vielen Städten auf der Welt wird mehr getan für Einwanderer als in Berlin. Richtig ist außerdem: Man kann auch in diesen Städten noch mehr tun.

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