#Adventskalender – Türchen 24: In der Stillen Nacht – die Kleinhaussiedlung am Steinberg

Einen leeren Stall in den sie einziehen könnten, würden Maria und Joseph heute Nacht in Berlin wahrscheinlich kaum finden, das ist aber auch nicht nötig, weil in Berlin genug Häuser und Wohnungen leer stehen. In Tegel wird die denkmalgeschützte Kleinhaussiedlung am Steinberg, eine Wohnanlage mit Kleinhäusern, von den Eigentümern seit Jahren entmietet, viele, die wegen der leeren Wohnungen und Häuser nachfragen, werden wie Maria und Joseph in der Weihnachtsgeschichte abgewiesen und weggeschickt. Stattdessen können rücksichtslose Entmieter auch hier schalten und walten wie sie wollen, und die teilweise schon älteren Bewohner*innen schikanieren und unter Druck setzen. Was für ein öffentliches Interesse mit dem Denkmalschutz einher geht, wenn der Staat untätig dabei zusieht, wie vorhandener denkmalgeschützter Wohnraum leerstehen und verfallen gelassen wird, bleibt Dienstgeheimnis der verantwortlichen Träger der Amtsgewalt. Wohnraum auch als Wohnraum zu erhalten und zu schützen gehört anscheinend jedenfalls nicht dazu, trotz der Verpflichtung der Verwaltung durch die Berliner Verfassung, genau das zu tun und durchzusetzen. Ein Trost für Wohnungssuchende kann es da auch nicht sein, dass einzelne der leeren Häuser sogar noch mit Fördermitteln saniert und mit Preisen ausgezeichnet werden, oder als Drehkulisse für Filme und Partylocations ab und an zum Einsatz kommen. Unbewohnt bleiben sie trotzdem. Der Leerstand mindestens in den Häusern „Am Rosensteg 4“, „An der Heide 4 und 7“ sowie „Am Brunnen 1, 4, 9, 14, 18, 20, 21 und 22“ dieser Wohnsiedlung steht im Widerspruch zu Sinn und Zweck der Denkmalschutzgesetze und der Verfassung des Landes Berlin.


http://siedlungamsteinberg.blogsport.de/wieso-weshalb-warum/

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